Mutausbruch

Mutausbruch ist ein Programm für die gesamte Kita. Das Programm begleitet Kindertagesstätten dabei, sich für die Kinder und gelingende, feinfühlige pädagogische Beziehungen stark zu machen und unterstützt pädagogische Fachkräfte, verletzendes Verhalten gegenüber Kindern zu erkennen und zu vermeiden.

Worum geht es bei „Mutausbruch –
füreinander stark machen“?

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In der Kita erleben Kinder gelingende und feinfühlige Beziehungen, um zu gesunden und starken Persönlichkeiten heranzuwachsen. Das erfordert von pädagogischen Fachkräften, im Alltag sensibel für die Perspektive des Kindes zu bleiben und auf feine Anzeichen verletzenden Verhaltens gegenüber Kindern zu achten.

Über Organisationsentwicklung, Teambegleitung, Fortbildungen und pädagogische Methoden entwickeln wir gemeinsam Handlungsstrategien.
Wir schaffen Räume zur Reflexion, thematisieren zentrale Aspekte von Kinderrechten und Kinderschutz. Darüber hinaus sprechen wir über Belastungsmomente von Fachkräften im Kita-Alltag, die zu pädagogischem Fehlverhalten führen können.
Passend dazu gibt Mutausbruch den Kindern eine Stimme. Mit dem traut euch! Kinderkoffer werden Kinder ermutigt, sich für ihre Rechte und für andere einzusetzen und eigene Gefühle wahrzunehmen.

Hier setzt Mutausbruch an:
Mutausbruch begleitet Kitas dabei, sich für die Kinder und gelingende, feinfühlige pädagogische Beziehungen stark zu machen. Als bundesweit erstes Programm unterstützt Mutausbruch die gesamte Kita darin, verletzendes Verhalten gegenüber Kindern zu erkennen und zu vermeiden.

Mutausbruch schließt an gesetzlich vorgeschriebene Schutzkonzepte an. Der Träger unterstützt und fördert die Umsetzung.

Warum ist das
Thema von "Mutausbruch" wichtig?

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Kindertagesstätten sind Orte gelingender und feinfühliger Beziehungen. Während die Basis der frühkindlichen Entwicklung in den Familien gelegt wird, kommen mit Eintritt in die Kindertageseinrichtung neue Bezugspersonen und Beziehungserfahrungen hinzu. Kinder haben dadurch die Chance, ihre Beziehungsnetze über die Familie hinaus auszuweiten und sich geschützt weiterzuentwickeln.

Erfährt ein Kind in diesem Umfeld verletzendes Verhalten, hat das Auswirkungen, vor allem auf die Kinder. Die Reaktionen unterscheiden sich und reichen von Scham, Verängstigung (Schulz & Frisch 2015) und Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein bis zum Ausprägen von Verhaltensauffälligkeiten*.

 

Um Kitas bestmöglich zu unterstützen verletzendes Verhalten zu erkennen und zu vermeiden, wurde Mutausbruch gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis entwickelt. Das Programm stützt sich, eingebettet in den wissenschaftlichen Diskurs, auf aktuelle Forschungsergebnisse. Zudem haben pädagogische Fachkräfte, Kitaleitungen, Trägervertretungen und Fachberatungen ihre Erfahrungen, Bedürfnisse und ihr Wissen eingebracht. Daraus entstanden ist das Programm Mutausbruch.

Weiterführende Informationen zum Entwicklungshergang und wissenschaftlichen Hintergrund von Mutausbruch sind in unserer Fachinformation hinterlegt.

Wer profitiert von dem
Programm?

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Mutausbruch stärkt pädagogische Beziehungen und schafft Räume zur professionellen Reflexion und gegenseitigen Rückmeldung. Davon profitieren alle Beteiligten in einer Kita.

Träger unterstützen die Umsetzung des Programms und sorgen für die Sicherstellung des Kindeswohls und Entwicklung eines institutionellen Schutzkonzepts nach § 45 Abs. 2 Nr. 4 SGB VIII.

Kita-Kinder werden mit dem traut euch! Kinderkoffer ermutigt,

  • die eigenen Gefühle wahrzunehmen,
  • für ihre Rechte einzutreten,
  • sich für sich und andere stark zu machen und
  • sich gegen verletzendes Verhalten einzusetzen.

Leitungskräfte werden individuell gecoacht und vom Programmteam begleitet. Sie

  • implementieren nachhaltig Organisationsentwicklungsprozesse,
  • schaffen Räume für eine Kultur der gegenseitigen Rückmeldung und Unterstützung und
  • setzen zentrale Aspekte von Kinderrechten und Kinderschutz in pädagogisches Handeln um.

Eltern werden im Rahmen von zwei maßgeschneiderten Veranstaltungen

  • über das Programm ausführlich informiert,
  • für das Thema Verletzendes Verhalten sensibilisiert,
  • animiert, ihre eigenen Perspektive einzubringen.

Pädagogische Fachkräfte erweitern ihre Kompetenzen

  • zum bedürfnisorientierten und feinfühligen Umgang mit Kindern,
  • zum professionellen Austausch, sowie zur Selbst- und Fremdreflexion und
  • zur Vermeidung verletzenden Verhaltens.

Die Pilotphase

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So vielfältig eine Kita ist, so vielseitig sind auch die Maßnahmen und Methoden von Mutausbruch.

Mutausbruch setzt auf verschiedenen Ebenen an: Organisationsentwicklung, Teambegleitung, Fortbildung und das partizipative Einbeziehen der Kinder in den Prozess. Diese Bereiche setzen an den vier Handlungserfordernissen an, die Fachkräfte zur Vermeidung verletzenden Verhaltens formuliert haben (Boll & Remsperger-Kehm 2021).

Inhaltlich und methodisch werden sie auf die Bedürfnisse der Kita zugeschnitten und setzen an schon vorhandenen Konzepten und Ideen an. Daran anschließende Handlungsstrategien und -empfehlungen werden gemeinsam erarbeitet.

Auftaktveranstaltung
Abschlusssitzung

Wie läuft die
Pilotphase ab?

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  • Begleitet durch Organisationsberater*innen, soll unter Mitwirkung aller Beteiligten eine Kultur des gegenseitigen Ernstnehmens und Hinhörens gefördert werden. Dabei wird Gewaltprävention als handlungsleitendes Prinzip der pädagogischen Alltagspraxis verankert, ausgerichtet an den Grundrechten und Grundbedürfnissen der Kinder. So sollen Einrichtungen strukturell unter anderem bei der nachhaltigen Umsetzung von Beteiligungsverfahren, Rückmelde-, Ideen- und Beschwerdemanagement unterstützt werden und das Kita-Personal durch Stressprävention und Selbstfürsorge gestärkt werden.
  • Die Begleitung der Kita-Teams mit Fallbesprechungen und Supervision soll diesen Prozess des Hinsehens und der offenen Ansprache zusätzlich unterstützen und helfen, eine Teamkultur der Selbstreflexion und des wertschätzenden Feedbacks zu entwickeln und nachhaltig zu etablieren. Im Rahmen einer qualifizierenden Beratung werden Leitungskräfte für ihre Aufgaben in der Entwicklung einer gewaltpräventiven Organisationskultur spezifisch befähigt.
  • Leitungskräfte und pädagogische Fachkräfte werden zudem durch die Fortbildungsreihe M.O.V.E. – Mut, Offenheit, Verantwortung und Entwicklung für die Thematik des verletzenden Verhaltens gegenüber Kindern sensibilisiert und hinsichtlich eines achtsamen Umgangs mit Kindern fortgebildet. Durch den Erwerb von gewaltpräventivem Wissen und der Reflexion des eigenen professionellen Handelns soll der Weg zu einer „Kultur der gegenseitigen Rückmeldung und Unterstützung“ entwickelt und einem verletzenden Umgang mit Kindern gemeinsam vorgebeugt werden.
  • Mittels des traut euch!-Kinderkoffers gegen Gewalt in der Kita werden Kinder darin gestärkt, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Dabei lernen sie, Formen verletzenden Verhaltens zu erkennen und zu benennen. Nicht zuletzt sollen Kinder darin unterstützt werden Mut und Selbstvertrauen zu entwickeln, um für die eigenen Rechte und auch für andere Kinder einzustehen.
  • Ohne die Eltern kann Beteiligung von Kindern in der Kita nicht gelingen. Den Eltern wird darum über das Elternmodul die Möglichkeit geboten, Teil des Programms zu werden. In zwei Elternveranstaltungen können sie sich über Mutausbruch informieren, werden aber auch für das Thema sensibilisiert und können ihre Perspektive einbringen. Durchgeführt werden die Elternveranstaltungen von den traut euch! Mitarbeiterinnen.